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Auch schon müde?

03.12.2021

Videokonferenz-Erschöpfung, auch bekannt unter Zoom-Fatigue beschreibt die Auswirkungen von zu vielen und zu ausschweifenden Online-Meetings auf den Menschen. Die Vorteile von virtuellen Konferenzen wurden im Zusammenhang mit der Pandemie schon hinreichend dargestellt: Zeitersparnis, Wegfall von Dienstreisen, Zusammenarbeit trotz Kontaktbeschränkungen. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt und mittlerweile beschäftigen sich Wissenschaftler mit den Nachteilen, die durch weniger "echte" Zusammentreffen entstehen und versuchen, Lösungsansätze zu definieren.

Negative Auswirkungen von übermäßig vielen und langen Videokonferenzen

MIt den Nachteilen von Videokonferenzen hat sich das ibe (Institut für Beschäftigung und Employability) auseinandergesetzt und rund 422 Personen befragt. Von ihnen hatten bereits 251 Personen Anzeichen von Zoom-Fatigue bemerkt. Am häufigsten klagten die Befragten demnach über ein Sinken der Konzentrationsfähigkeit. Weiterhin leidet die Geduld. Die Folgen davon sind ein allgemeines Ansteigen des Stresslevels und eine erhöhte Reizbarkeit. Körperliche Faktoren wie Kopf- und Rückenschmerzen stellen sich ebenfalls ein.

Belastungstreiber im Zusammenhang mit Videokonferenzen

Der Mensch als soziales Wesen nimmt mit allen Sinnen Kommunikationssignale wahr und genau hier liegt ein wesentliches Problem: in Videokonferenzen können diese non-verbalen Komponenten der Kommunikation nur sehr begrenzt und mit erhöhter Anstrengung aufgenommen werden. Außerdem vermissten viele Befragte das soziale Miteinander in den Pausen, den Smalltalk und die damit verbundene Möglichkeit, Abstand von den Inhalten des Meetings zu nehmen. Eine erhöhte Versachlichung der Meetings mag zwar effektiv sein, wirkt aber ermüdend auf die Teilnehmenden. Ein kleiner Scherz, eine kurze Interaktion aller Teilnehmenden oder auch Zwischenrufe lockern Veranstaltungen auf und sorgen für eine erhöhte Aufmerksamkeit, in Videokonferenzen kommen solche Auflockerungen eher nicht vor. 

Somit ist deutlich geworden, dass die zwischenmenschlichen Aspekte eindeutig einen hohen Stellenwert im Zusammenhang mit Zoom-Fatigue einnehmen. Nicht zu unterschätzen sind die technischen Faktoren, denn schlechte Bild- und Tonqualität überfordern auf lange Sicht, da die Wahrnehmung mit erhöhter Anstrengung einhergeht. Verzögerter Kommunikationsfluss und hohe Latenzen führen nicht nur zu Müdigkeit, sondern auch zu Frustration.

8 Tipps zur Reduktion von Belastungen in Videokonferenzen

Aus den Erkenntnissen der Studie lassen sich Handlungsempfehlungen formulieren, um der Erschöpfung durch Videokonferenzen entgegenzuwirken.

  • Künstliche Pausen- sowohl während (längerer) Meetings als auch zwischen Meetings schaffen.
  • Die Atmosphäre durch humorvolle Moderation auflockern.
  • Möglichst alle Teilnehmenden mit einbeziehen und ansprechen.
  • Die Meetings zeitlich begrenzen.
  • Einzelne Themen zeitlich begrenzen.
  • Die Erlaubnis erteilen, die Bildübertragung kurz abzuschalten.
  • Möglichkeiten zu Bewegungspausen schaffen.
  • Für eine möglichst stabile Verbindung mit kurzen Latenzen sorgen.
Für eine kreative Gestaltung der virtuellen Meetings sind sogenannte "Eisbrecher" eine Möglichkeit, die Versachlichung der Zusammenkunft zu durchbrechen. Denkbar ist eine kleine "Malaufgabe", denn hier sind lustige Ergebnisse vorprogrammiert. Die Aufforderung, den Anfang seines Lieblingsliedes zu summen und dann die anderen den Titel raten zu lassen, ist nicht nur unterhaltsam, sondern fordert auch alle Teilnehmenden zur Handlung auf. Wer nicht nur passiv zuhören muss, sondern sich auch aktiv beteiligt, ist automatisch wacher und und aufnahmefähiger. Denkbar wären auch körperliche Übungen wie "10 gemeinsame Kniebeugen" oder "wer am schnellsten seinen Schreibtisch umrundet". Es ist nicht erst seit dem Videokonferenz-Boom nachgewiesen, dass Bewegungseinheiten das Denkvermögen erhöhen und sich positiv auf den menschlichen Körper auswirken.

Quelle:
https://www.ibe-ludwigshafen.de/wp-content/uploads/2020/09/IBE-Studie-Zoom-Fatigue.pdf
Autoren*innen: Jutta Rump und Marc Brandt

Foto:
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